Am grossen runden Tisch, der im Gemeinschaftsraum steht, wird vor und nach der Schule und am Wochen- ende gelernt. Abends brennt ein Kerosinlicht. Im Laufe dieses Jahres 2006 wird hoffentlich ein Solarmodul angeschafft werden können, das es ermöglichen wird, ausreichend kostenloses Licht zu produzieren für ein vernünftiges Nacharbeiten des Lehrstoffes am Abend und am frühen Morgen.
In kenianischen Schulen, so auch in St. Mathew, sind Lehrmittel - vor allem Bücher - Mangelware. Der Buchbestand, obwohl durch den deutschen Kwa Watoto e.V. laufend ergänzt, garantiert bei weitem nicht ein Buch pro Schüler. Unser Ziel ist es, im Boy House jeweils ein Satz aller aktuellen Lehrbücher pro Klasse zur Verfügung zu halten, damit die Jugendlichen sich auch in der schulfreien Zeit voll auf das Lernen und ihre Ausbildung konzentrieren können. Die Zeit, die unsere Jugendlichen für das Lernen und für die Schule aufwenden, geht weit über das hinaus, was wir in unseren Breitengraden gewohnt sind. Viele der Jugendlichen, die in Boardinghouses leben, stehen zu nachtschlafener Zeit um vier Uhr oder fünf Uhr morgens auf, um vor Unterrichtsbeginn zu lernen. Das mag an der Art der Unterrichtsvermittlung liegen und vielleicht auch an mangelnder Effizienz, dies zu beurteilen steht uns jedoch nicht an. Es scheint zur Erreichung der selbst gesetzten Ziele erforderlich zu sein und ist in Kenya durchaus üblich.