Ein kurzfristig Anfang Juni in Nairobi geplanter Besuch ermöglicht die Inaugenscheinnahme der Unterbringung der Jugendlichen und die eventuelle Erneuerung oder Komplettierung von Austattungsgegenständen, und die Vorfreude auf das Wiedersehen mit den Jungs ist groß.
April 2007
Die Zeugnisse des ersten terms des Schuljahres liegen vor, und die boy house Jungs haben wie immer ganz ordentlich abgeschnitten. Die 11. Klasse, die am stärksten bei uns vertreten ist, lieferte zwar einige besonders gute Ergebnisse, andere sind durchaus noch verbeserungsfähig. Insgesamt hapert es an den Matheergebnissen, die sich aber zum Vorjahr leicht verbessert haben. Post gab es auch. Alle sind gesund und guter Dinge. "Boy House will perform", schrieb einer der Älteren stolz, was irgendwie an Gryffindor erinnert, oder?
März 2007 Ein Junge wurde neu aufgenommen, der verspätet in form 1 eintrat. Er kommt aus der Western Province und hat dort letztes Jahr einen guten Grundschulabschluss gemacht.
Ein ernsterer Unfall beim Fussballspielen liess befürchten, dass einer der Größeren sich Handgelenk und Daumen gebrochen hat. Zurückhaltend wie die Jungen sind, haben sie nicht gleich Bescheid gegeben. Zum Glück stellte sich heraus, daß die übel aussehende Hand nicht gebrochen ist. Die nicht unerheblichen bisherigen Kosten für den eintägigen Krankenhausaufenthalt samt Röntgen- und anderen Untersuchungen übernahm der Verein Harambee Kwa Watoto e.V., da für den Jungen dort eine Schulpatenschaft übernommen wurde..
Februar 2007 Inzwischen hat sich gezeigt, daß die Vergrößerung der Gruppe tatsächlich zu disziplinarischen Schwierigkeiten geführt hat, was bei der Anzahl der Jugendlichen ja auch kein Wunder ist. Da bei der Aufnahme der durch Paten gesponsorten Jugendlichen lediglich ihre materielle Bedürftigkeit eine Rolle spielte und nicht ihre soziale Kompetenz, hätte ich mich früher einschalten müssen, um die Verwässerung der Idee zu verhindern. Nicht alle Jugendlichen sind alleine wegen ihrer Bedürftigkeit geeignet, innerhalb einer Gruppe schon selbstverantwortlich ihr Leben zu organisieren.
Inzwischen wurde ein größeres Haus angemietet, in dem eine Aufsichtsperson die Disziplin überwacht. Die Boy House Gruppe bewohnt in diesem Haus weiterhin getrennte Schlafräume und hat einen Aufenthaltsraum.
Dezember 2006 Das Boy
House hat nur noch 10 Bewohner, da zwei Jugendliche nach Ablegen der
Schulabschlussprüfung die Wohnung verlassen mussten. Einer der beiden hat einen
recht guten Abschluß erzielen können. Für einen der knappen Studienplätze hat
es jedoch nicht ganz gereicht.
Es wurden im Spätherbst weitere Räume dazu gemietet, die von Jugendlichen
bewohnt werden, deren Sponsoren die Unterbringung bezahlen. Zum Teil kamen
diese Jugendlichen von einer anderen Schule in Nairobi, deren bisherige Sponsoren
die Unterstützung dieser Schule beendet haben. Eigentlich ist das eine von der
Boy House Idee zu trennende Angelegenheit, aber ich halte die Vergrösserung der
Gruppe für nicht ganz unproblematisch, da das gewachsene Gruppengefüge durch
die grosse Gruppe der hinzugekommenen neuen Schüler doch aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann.
4. September 2006 Und wieder gab es Post. Alle Jungs sind gesund und guter Dinge. Sie sind während der Augustferien im Boys House geblieben und haben die Gelegenheit zur Tuition genutzt. Diese Ferien-Nachhilfe ist in Kenia an den Schulen üblich. Der Umzug in die neue Highschool steht unmitteilbar bevor, und dann wird auch der dreistündige Schulweg entfallen, den die Jugendlichen in den ersten beiden Trimestern täglich zurücklegen mussten. Dass der lange Schulweg zu Lasten der häuslichen Lernzeiten geht ist mir auch erst klargeworden, als ich das Versprechen eines Jugendlichen las, der sich aus diesem Grund im letzten Trimester von einer Durchschnittsnote B- auf mindestens B+ oder gar A- verbessern will.
Im letzten Term wurden für die wichtigsten Fächer Lehrbücher angeschafft, für die sich alle überschwänglich (und artig) bedankten. Im letzten Quartal werden die noch fehlenden Lehrbücher und Pflichtliteratur angeschafft werden.
6. Mai 2006 Post aus dem Boys House. Fast alle Jugendlichen haben geschrieben und sich für die Chance bedankt, dort leben zu dürfen. Viele haben sich vorgestellt und ihre Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft beschrieben. Sie empfinden das Boys House als "wunderbare Lebens- und Lernumgebung", wobei das regelmässige Essen nur ein Aspekt sei. Auch eine Foto-CD ist angekommen mit Bildern der neuen Schule.
17.April 2006 Der Unfall hatte zum Glück ausser einer Verstauchung keine schlimmen Folgen.
10. April 2006 Einer der Jungs wurde von einem Auto angefahren und musste ins Krankenhaus. Hoffentlich wurde er nicht so verletzt, dass er in diesem für ihn so wichtigen Schuljahr beeinträchtigt wird.
6. April 2006 Einer unserer Jungs hat Typhus, ist aber inzwischen auf dem Weg der Besserung. Typhus tritt leider immer wieder einmal auf und ist nach wie vor eine schwere Krankheit, auch wenn sie in Kenia manchmal als gottgegeben hingenommen wird.
13. März 2006
Email aus Nairobi: "Regards from the boys. They are now fully used to the place and everything
is running okay. Thanks for making it work."
29.Januar 2005 Email aus Nairobi: "we are well and the boys as you can imagine are doing well and smiling". Die Jungs stimmen der Veröffentlichung einer Homepage zu und wollen dazu Beiträge leisten.
13. Januar 2006 Die Jungs ziehen ein. Überraschenderweise wurden Betten und Ausrüstung für zwölf Personen angeschafft, was zwar erfreulich ist, allerdings die laufende Finanzierung etwas erschwert. Im Boys House wohnen zunächst 11 Jugendliche.
Dezember 2005 Während der Schulferien wird die Ausstattung einer Wohnung für sechs Jugendliche festgelegt, die erforderlichen Mittel nach Kenya überwiesen und die Dinge werden angeschafft. Eine Wohnung nahe der Schule ist ebenfalls gefunden worden.
Oktober 2005 Erneuter Besuch der Patenkinder in den beiden Schulen. Es werden konkret Gedanken zur Verwirklichung des Projektes "Wohngemeinschaft für Jungen" ausgetauscht,
Mai 2005 Reise nach Nairobi, Kenia zum Besuch der Patenkinder im Kwa Watoto Centre und der St. Mathew Secondary School. St. Mathew benötigt dringend ein Wohnheim zur Unterbringung der obdachlos werdenden Jugendlichen. Besuch der Familie eines gesponsorten Geschwisterpaares in der Nähe von Kisumu (Western Province) und Zusammentreffen mit der grossen Armut.